Augusta Raurica


Augusta Raurica
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Die Geschichte von Augusta Raurica begann in den letzten vorchristlichen Jahrzehnten. Eine Inschrift auf dem Grab des Lucius Munatius Plancus bei Neapel erwähnt unter anderem die Gründung einer Kolonie im Raurikergebiet („IN GALLIA COLONIAS DEDUXIT RAURICAM“). Munatius Plancus, eine wichtige Figur im politischen Leben seiner Zeit, war in den Jahren 44 bis 43 v. Chr. Statthalter in Gallien. Der eigentliche Beginn der Koloniestadt fällt in die Regierungszeit des Kaisers Augustus (27 v. bis 14 n. Chr.), dessen Namen bis heute im Dorfnamen weiterlebt. Die (Neu-)Gründung von Augusta Raurica erfolgte nach der Eroberung des Alpenvorlandes (15 n. Chr.). Die Lage von Augusta Raurica ist alles andere als zufällig. Die römischen Planer wogen Vor- und Nachteile sorgfältig ab. Ein wesentlicher Faktor war dabei die verkehrsgeografische Situation: der Standort am Rhein und zwei zusammentreffende Verkehrsachsen, die in römischer Zeit von grosser Bedeutung waren – die Ost-West-Verbindung, die Gallien mit dem Donauraum verband, und die Süd-Nord-Achse, die von Italien her über den Grossen St. Bernhard, das Mittelland und den Hauenstein an den Rhein und in die nördlichen Provinzen führte. Augusta Raurica ist unterteilt in die ältere Oberstadt, welche sich auf Augster Gemeindegebiet befindet, und in die Unterstadt (Entstehung ca. 100 n. Chr.), welche auf Kaiseraugster Gemeindegebiet liegt. Somit ist Augusta Raurica die älteste römische Siedlung in der Schweiz. Um 450 n. Chr. wurden vermutlich die letzten regulären römischen Truppen von der Kolonie am Rhein abgezogen.

Um 346 n. Chr. wurde das Kastell Augusta Raurica als Sitz des Bischofs genannt. Als das Bistum im 7. Jahrhundert seinen Sitz nach Basel verlegte, verlor die Siedlung an Bedeutung.

Ende des 14. Jahrhunderts wurde Augusta Raurica zumDorf Augst, welches in den östlichen Teil Augst im Dorf (Unterstadt – das heutige Kaiseraugst) und in den westlichen Teil Augst an der Bruck (Oberstadt – das heutige Augst) unterteilt war. Beiden Teilen blieb der Name Augst. 1442 wurde der östliche Teil von Augst an die Inhaber der Herrschaft von Rheinfelden verkauft. Damit war Augst nun durch eine Grenze geteilt. Der östliche Teil (das heutige Kaiseraugst) wurde österreichisch (Habsburger), der westliche Teil ging im Herrschaftsgebiet der Stadt Basel auf.

Das heutige Kaiseraugst war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts ein österreichisches Dorf, sein Name weist auf den Kaiser als obersten Herrn hin. Wie das gesamte Fricktal war es Teil der „Habsburgischen Vorland“ oder der „Vorderösterreichischen Lande“. Bis zum Dreissigjährigen Krieg (1618 – 1648) unterstand es der vorderösterreichischen Regierung im elsässischen Ensisheim. Immer wieder zog die österreichische Herrschaft ihre Fricktaler Untertanen in ihre kriegerischen Unternehmungen mit hinein (Dreissigjährige Krieg, Erbfolgekriege, Doppelkrieg Schweden/Frankreich gegen Österreich).

Als 1789 die Französische Revolution ausbrach, hätte es sich im Fricktal gewiss niemand träumen lassen, dass dieses Ereignis den Untergang der österreichischen Herrschaft nach sich ziehen könnte. Im Basler Friedensvertrag, den Frankreich 1795 mit dem von Österreich abgefallenen Preussen schloss, erklärte sich nämlich dieses mit der Abtrennung des linksrheinischen Reichsgebietes an Frankreich einverstanden und somit wurde das Fricktal zum französischen Protektorat. Das Schicksal des Fricktals lag nun in den Händen von Napoleon Bonapartes, welcher beabsichtigte, es an die Schweiz abzutreten. Am 20. Februar 1802 wurde Kaiseraugst eine Gemeinde im Distrikt Rheinfelden des Kantons Fricktal, welcher sich im August 1802 der Helvetischen Republik anschloss. Am 19. Februar 1803 verfügte Napoleon in der Mediationsurkunde, die der Schweiz eine neue Verfassung gab, dass das Fricktal dem Kanton Aargau einzuverleiben sei.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage von Augusta Raurica.